Wharton-Professor Ethan Mollick sagt, Unternehmen müssen organisatorische Veränderungen vornehmen, wenn sie von KI profitieren wollen.

Wharton-Professor Ethan Mollick sagt, Unternehmen müssen organisatorische Veränderungen vornehmen, wenn sie von KI profitieren wollen.

Ethan Mollick: Organisatorische Veränderungen sind entscheidend für den erfolgreichen Einsatz von KI

Warum Unternehmen ihre Organisation ändern müssen, um von KI zu profitieren: Ein Einblick von Ethan Mollick

In der schnelllebigen Welt der künstlichen Intelligenz (KI) muss man oft zwischen dem Potenzial und der tatsächlichen Umsetzung unterscheiden. Ethan Mollick, Professor an der Wharton School der Universität Pennsylvania und Leiter eines KI-Labors, hat eindrucksvoll dargelegt, dass Unternehmen nicht nur KI-Technologien einsetzen sollten, sondern auch grundlegende organisatorische Veränderungen vornehmen müssen, um die vollen Vorteile dieser Technologien zu realisieren.

KI erfordert strategische Implementierung

Mollick betont, dass die Integration von KI in Unternehmen nicht nur eine Frage der Technologie ist, sondern vor allem auch eine der Strategie und Organisation. „Bis wir die Organisation ändern, werden wir nicht viel Nutzen daraus ziehen“, erklärt er. Dieser Standpunkt wurde kürzlich auf der MIT AI Conference hervorgehoben, wo er die Rahmenbedingungen erläuterte, die erforderlich sind, um die Produktivität durch KI zu steigern.

Seine Forschung zeigt, dass die richtige Anwendung von KI-Tools mit einem systematischen Ansatz und klaren Organisationsstrukturen verbunden sein muss. Es reicht nicht aus, KI einfach den Mitarbeitern zur Verfügung zu stellen; es müssen auch Schulungen, strategische Denkweisen und Anpassungen in den Arbeitsabläufen erfolgen.

Die Rolle der Ausbildung

In seinen Kursen an der Wharton School fordert Mollick die Studierenden auf, KI-Tools wie ChatGPT aktiv in ihre Aufgaben einzubeziehen. Er ist sich bewusst, dass es bei der Verwendung von KI sowohl positive als auch negative Aspekte gibt. „Es gibt viele Vorteile, die das Nutzen von KI mit sich bringt", sagt er und erkennt gleichzeitig an, dass auch Herausforderungen wie Betrug auftreten können, die man jedoch aus der Perspektive der langfristigen Vorteile angehen sollte.

KI in der Praxis: Eine Fallstudie

Eine von Mollick co-geschriebene Studie analysierte den Einfluss von KI auf eine Gruppe von Beratern der Boston Consulting Group. Die Studie zeigte, dass KI in bestimmten Aufgabenbereichen signifikante Produktivitätsteigerungen ermöglichen kann. Insbesondere die Berater, die mit KI-Technologie ausgestattet waren, schnitten bei Aufgaben, die im „Inneren der technologischen Grenze“ lagen, deutlich besser ab. Allerdings stellte sich heraus, dass das Arbeiten mit KI bei schwierigeren Aufgaben nicht immer zu richtigen Lösungen führte. Hier waren die Berater, die ohne KI arbeiteten, in der Lage, bis zu 19 Prozent korrektere Lösungen zu finden als ihre Kollegen, die auf KI zurückgriffen.

Diese Erkenntnisse verdeutlichen, wie wichtig es ist, die richtigen Rahmenbedingungen und Zielsetzungen für den Einsatz von KI zu definieren. Mollick fasst zusammen, dass die Integration von KI oft auf individueller Ebene erfolgt, während die Organisation als Ganzes von diesen Fortschritten nicht profitiert.

Fazit

Ethan Mollicks Schlussfolgerungen zeigen klar, dass Unternehmen, die das volle Potenzial von KI ausschöpfen möchten, tiefergehende organisatorische Veränderungen und strategisches Denken benötigen. Der exponentielle Anstieg der Produktivität durch KI ist nur dann möglich, wenn Unternehmen bereit sind, ihre Herangehensweise an Technologie zu überdenken und ihren Mitarbeitern das nötige Wissen und die Werkzeuge an die Hand zu geben, um KI effektiv zu nutzen.

Letztendlich ist die Bereitschaft zur Veränderung der Schlüssel, um in einer zunehmend KI-gesteuerten Welt erfolgreich zu sein. Unternehmen, die diesen Schritt wagen, können den Wettbewerbsvorteil genießen, der sich aus einer agilen und modernen Unternehmenskultur ergibt.