In diesem Transkript spricht Art Caplan von der Abteilung für medizinische Ethik an der New York University Grossman School of Medicine in New York City über Probleme im Gesundheitssystem. Eines der Hauptprobleme, das er anspricht, ist das Vorabgenehmigungsverfahren von Drittzahlern oder Versicherungen, um medizinische Leistungen für Patienten zu ermöglichen. Caplan weist darauf hin, dass Drittzahler ein Interessenkonflikt haben, da ihr Hauptziel darin besteht, Kosten zu reduzieren und somit oft Anträge auf medizinische Leistungen ablehnen.
Er argumentiert, dass das gegenwärtige System der Vorabgenehmigung nicht neutral ist und nicht auf den medizinischen Bedürfnissen der Patienten basiert, sondern von wirtschaftlichen Interessen der Versicherungen getrieben wird. Dies führt dazu, dass Patienten oft nicht die medizinische Versorgung erhalten, die sie benötigen, da Entscheidungen von Personen getroffen werden, die nicht medizinisch qualifiziert sind. Caplan zitiert eine Ärztin, die für eine Versicherung gearbeitet hat und angab, dass der Druck, schnell zu handeln und Leistungen abzulehnen, hoch war.
Caplan kritisiert auch die Idee, dass zukünftig künstliche Intelligenz die Vorabgenehmigungsentscheidungen treffen könnte. Er argumentiert, dass diese Entwicklung ethisch nicht vertretbar ist, da sie die ärztliche Urteilsfähigkeit und die Bedürfnisse der Patienten außer Acht lässt. Er betont, dass diese Praxis zu Unterbrechungen in der Behandlung, unerwünschten Ereignissen und letztendlich zu höheren Kosten führen kann.
Zusammenfassend argumentiert Art Caplan, dass das gegenwärtige System der Vorabgenehmigung im Gesundheitswesen dringend reformiert werden muss, um sicherzustellen, dass medizinische Entscheidungen von qualifizierten Fachleuten getroffen werden und die Bedürfnisse der Patienten im Vordergrund stehen. Er fordert mehr Transparenz, Rechenschaftspflicht und menschliche Beteiligung bei Vorabgenehmigungen, um sicherzustellen, dass Patienten die bestmögliche Versorgung erhalten.
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