Primer, ein in San Francisco ansässiges Startup, das eine Natural Language Processing-Plattform anbietet, die von US-amerikanischen Sicherheitsbehörden und anderen genutzt wird, gab am Dienstag bekannt, dass es in seiner neuesten Finanzierungsrunde 110 Millionen US-Dollar eingesammelt hat. Das Unternehmen kündigte auch eine Partnerschaft mit dem Datenanalyseunternehmen Palantir Technologies Inc. an und dass die Primer-Plattform in der Azure-Cloud von Microsoft Corp verfügbar sein wird.
Obwohl Natural Language Processing üblicherweise für Transkriptionsdienste verwendet wird, sagte Primer-CEO und Gründer Sean Gourley, dass die Plattform auch Text analysieren und Zusammenfassungen schreiben kann. Dabei erlaube es, die menschlichen Lese- und Schreibaufgaben zu automatisieren, die sonst sehr teuer wären. Durch den Einsatz auf breiter Basis über alle Dokumente hinweg könne man Muster und Strukturen innerhalb der Daten erkennen, die individuelle Analysten aufgrund mangelnder Menge an Informationen übersehen würden.
Die Primer-Plattform ist in Englisch, Russisch, Chinesisch und Arabisch verfügbar, wird jedoch aufgrund der Anwendungen im Bereich der nationalen Sicherheit nur an Kunden in den Vereinigten Staaten und ihren Verbündeten verkauft. Eine solche Anwendung war die Identifizierung von Desinformationskampagnen in Echtzeit durch eine von Primer entwickelte maschinelle Lernplattform für die US-Luftwaffe und das Kommando für Spezialoperationen. Die Finanzierung soll dazu verwendet werden, das Ingenieurteam von Primer zu erweitern und den Markt zu vergrößern.
Die neueste Finanzierungsrunde wurde von dem Risikokapitalunternehmen Addition angeführt. Zu den bestehenden Investoren gehört In-Q-Tel, das Risikokapitalunternehmen der Central Intelligence Agency. Primer plant, seine Sprachunterstützung um Spanisch zu erweitern und die Finanz- und Pharmaindustrie ins Visier zu nehmen.