Komplexer Machine-Learning-Ansatz nutzt Patienten-EHRs zur Vorhersage von Pneumonie-Ergebnissen

Komplexer Machine-Learning-Ansatz nutzt Patienten-EHRs zur Vorhersage von Pneumonie-Ergebnissen

Revolutionäre Maschinelles Lernen-Ansätze zur Prognose von Lungenentzündung: Fünf klinische Zustände identifiziert

Die Zukunft der Pneumonie-Behandlung: Maschinelles Lernen revolutioniert die Prognose


Bildquelle: 123RF

Pneumonie ist eine ernsthafte Erkrankung, die weltweit eine der häufigsten Todesursachen darstellt. Die Herausforderung bei der Behandlung dieser Krankheit liegt in der Vielzahl der möglichen Symptome und der unterschiedlichen Ursachen, die zu einer Lungenentzündung führen können. Während die herkömmliche Klassifizierung in Gemeinschaftserworbene, im Krankenhaus erworbene und durch Beatmung erworbene Pneumonie (VAP) wichtige Ansätze zur Diagnostik bietet, bleibt die Vorhersage von Behandlungsergebnissen und den Heilungschancen der Patienten oft vage.

Maschinelles Lernen als Schlüssel zur Verbesserung der Prognose

Forschende der Northwestern University in Evanston, IL, haben einen neuartigen Ansatz zur Verbesserung der Behandlung von Pneumonie-Patienten entwickelt. Mithilfe von fortschrittlichen maschinellen Lernverfahren, die auf elektronischen Gesundheitsdaten (EHRs) basieren, konnten sie fünf verschiedene klinische Zustände identifizieren. Drei dieser Zustände stehen in engem Zusammenhang mit den Behandlungsergebnissen, während die anderen zwei eine Orientierungshilfe für die Diagnose der Pneumonie-Ursache bieten.

Ein bedeutsamer Befund der Studie zeigt, dass ein identifizierter Zustand mit einer 7,5%igen Sterberate innerhalb der ersten 24 Stunden korreliert. Dies ermöglicht Ärzten, fundierte Entscheidungen zu treffen und möglicherweise unnötige Behandlungen zu vermeiden. Diese Erkenntnis hilft nicht nur den medizinischen Fachkräften, sondern auch den Angehörigen der Patienten, sich auf mögliche Verluste vorzubereiten.

Herausforderungen und Lösungen

Die Forscher standen vor mehreren Herausforderungen bei der Entwicklung ihrer maschinellen Lernwerkzeuge. Die Integration verschiedener Datentypen, die in unterschiedlichen Frequenzen erfasst wurden, stellte ein bedeutendes Hindernis dar. Zudem mussten sie neue Tests zur Evaluierung der Zuverlässigkeit ihres Ansatzes entwickeln und untersuchen, wie die physiologischen Variablen sinnvoll zusammengefasst werden können.

Durch diese umfassende Analyse konnten sie fünfCluster identifizieren, die sich als deutlich überlegen im Vergleich zu den bisherigen Prognosemethoden erwiesen. Diese Cluster nutzen eine Vielzahl von Daten wie Körpertemperatur, Atemfrequenz, Blutzucker und Sauerstoffsättigung, um tiefere Einblicke in den Gesundheitszustand der Patienten zu gewinnen.

Zukünftige Anwendungen und Forschung

Die Ergebnisse dieser Studie, veröffentlicht in den Proceedings of the National Academy of Sciences (PNAS), zeigen, dass besonders bestimmte Kombinationen von Variablen wie motorische Reaktionen, Nierenfunktion und Blutdruck signifikant zur Beurteilung des Patientenstatus beitragen. Interessanterweise wurde eines der identifizierten Cluster vornehmlich bei Patienten mit COVID-19-assoziierter Pneumonie festgestellt.

Die erarbeiteten technischen Fortschritte können auch in anderen medizinischen Bereichen Anwendung finden. Das Forschungsteam untersucht bereits, wie diese Methoden auf experimentelle Daten aus Tiermodellen wie der Sepsis angewendet werden können. Ein weiterer spannender Aspekt ist die Exploration der Gründe, warum bestimmte Patienten zwischen diesen Zuständen wechseln.

Fazit

Die neuartigen Ansätze und Erkenntnisse zur Behandlung von Pneumonie-Patienten könnten die medizinische Praxis revolutionieren. Mit fortlaufenden Forschungen zur Pneumonie und anderen Krankheiten besteht die Hoffnung, künftig noch effektivere und genauere Behandlungsmöglichkeiten zu entwickeln. Die Integration von maschinellem Lernen in die klinische Praxis zeigt vielversprechende Perspektiven für die Optimierung der Patientenversorgung.