Bei der verstärkten Nutzung von generativer künstlicher Intelligenz (KI) durch Unternehmen sind Regulierungsbehörden und Industriegruppen bemüht, Schritt zu halten und fordern eine ausgewogene Aufsicht, die Innovation fördert und Risiken managt. Experten argumentieren, dass bestehende regulatorische Befugnisse genutzt werden könnten, um KI-Anwendungen zu regeln und dabei möglicherweise kurzfristig auf umfassende neue Gesetzgebung verzichtet werden könnte. Laut einer aktuellen Umfrage von KPMG bei 225 Führungskräften bereiten sich Unternehmen auf eine Welle neuer Vorschriften vor, die das KI-Landschaft verändern könnten.
Die Studie ergab, dass 83% der Unternehmen in den nächsten drei Jahren ihre Investitionen in generative KI (GenAI) erhöhen wollen. 63% der Führungskräfte erwarten kurzfristig strengere Anforderungen an den Datenschutz, was dazu führt, dass 60% aktiv ihre Datenverarbeitungspraktiken überprüfen und aktualisieren. Unternehmen setzen trotz Bedenken weiterhin auf die Integration von GenAI, wobei die Technologie bereits die Wettbewerbsposition für 52% der Befragten formt und neue Umsatzmöglichkeiten für 47% eröffnet. Dennoch wird der Innovationsdrang durch Risikominderungsmaßnahmen gebremst, wobei sich 79% auf Cybersicherheit und 66% auf Datenqualität konzentrieren.
Die American Bankers Association (ABA) und 21 staatliche Bankenverbände haben sich für einen ausgewogenen Ansatz bei der Regulierung von KI im Finanzsektor ausgesprochen. In einem Schreiben an das US-Finanzministerium betonten die Gruppen die Notwendigkeit der bundesstaatlichen Vormachtstellung bei KI-Gesetzen und aktualisierten Regulierungsrichtlinien. Die Verbände argumentierten, dass neue Vorschriften “branchenorientiert, risikobasiert und an den Anwendungsfällen” ausgerichtet sein sollten, anstatt sich auf die Technologie selbst zu konzentrieren. Sie unterstrichen auch die Bedeutung internationaler Zusammenarbeit bei der Entwicklung von KI-Governance-Rahmen, um Interoperabilität über Sektoren und Rechtsprechungen hinweg zu gewährleisten.
Experten raten Regulierungsbehörden, ihre vorhandenen Befugnisse zur Regulierung von KI zu nutzen, anstatt auf neue Gesetzgebung zu warten. In einem aktuellen Blog-Beitrag für das Think Tank Council on Foreign Relations forderten Jack Corrigan und Owen J. Daniels von der Georgetown University’s Center for Security and Emerging Technology die US-Bundesbehörden auf, ihre aktuellen regulatorischen Befugnisse zur Aufsicht über KI-Systeme in ihren jeweiligen Bereichen zu nutzen. Die Autoren betonten, dass viele Regulierungsbehörden bereits die gesetzlichen Befugnisse haben, um KI-Systeme zu überwachen und dass dieser Ansatz schneller und effektiver sein könnte als die Schaffung einer neuen KI-spezifischen Agentur oder das Warten auf umfassende Gesetzgebung.
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