Die klare Bereitschaft junger Menschen, aktiver Nutzer, AI-Systemen für die Gegenwart und Zukunft unserer Gesellschaften zu vertrauen, verdeutlicht die Notwendigkeit, ihre ethischen Fragen zu fördern, die in der von 194 Mitgliedsstaaten im November 2021 verabschiedeten UNESCO-Empfehlung zur Ethik künstlicher Intelligenz verankert sind. Drei von vier befragten jungen Menschen (74 %) sind überzeugt, dass die Entwicklung eines ethischen Rahmens, der die Menschenrechte respektiert, für AI-Systeme den Staaten und den großen AI-Akteuren helfen würde, das Investitionsvolumen und das Vertrauen auf diesem stark wachsenden Markt zu erhöhen, ohne den Wettlauf um neue Technologien zu bremsen.
In Zeiten massiver Informationszirkulation und sozialer Netzwerke können AI-Systeme Algorithmen verwenden, um Inhalte entsprechend unseren Meinungen oder gemäß parteiischen Zielen vorzuschlagen, was Spaltungen innerhalb der Gesellschaften fördert. Ming Kuok-Lim, Programmmitarbeiter für Kommunikation und Information im UNESCO-Büro für den Maghreb, verdeutlichte auch die Bedeutung von Medien- und Informationsbildung, um den notwendigen Abstand von der massiven Explosion wahrer und falscher Informationen zu gewinnen.
Die Jugendlichen konnten sich in zwei neuen UNESCO-Brettspielen ausprobieren, die eigens für die Veranstaltung entwickelt wurden: “Ice-Breaking Information Game” und “Mediapoly” – von den Teilnehmern weitgehend begeistert aufgenommen. Das eine ist ein schnelles Spiel über die Bedeutung kritischen Denkens im Angesicht von Informationsmanipulation oder -missverständnissen, das andere soll kritische Konzepte wie digitale Staatsbürgerschaft, Urheberrecht, Fehlinformationen usw. vermitteln. Diese Mittelmeer-Tagung markierte eine wichtige Etappe in der Förderung der Vision und Werte der UNESCO im Zusammenhang mit den Herausforderungen, die durch neue Technologien entstehen, insbesondere im Bereich der AI-Ethik und der Medien- und Informationskompetenz.