"Herausforderungen und Hoffnungen: Die Rolle von Künstlicher Intelligenz in der Unternehmensberichterstattung"
Die Zukunft der Unternehmensberichterstattung: Chancen und Herausforderungen durch Künstliche Intelligenz
In der heutigen Unternehmenswelt sind Bedenken hinsichtlich der Integrität und Zuverlässigkeit von entscheidungsrelevanten Unternehmensdaten allgegenwärtig. Laut der 2024 EY Global Corporate Reporting Survey zeigen sich diese Ängste besonders unter Führungskräften im Finanzbereich. Die neunte Auflage der Umfrage, an der über 2.000 Finanzleiter und 815 institutionelle Investoren weltweit teilnahmen, beleuchtet die Herausforderungen und Chancen der Unternehmensberichterstattung.
Wichtige Erkenntnisse der EY-Umfrage
Die Umfrage offenbart alarmierende Erkenntnisse: 96 % der befragten Finanzverantwortlichen äußern ihre Besorgnis über die Zuverlässigkeit der nichtfinanziellen Daten ihrer Unternehmen. Dies führt dazu, dass 39 % Probleme mit Datenformaten und 35 % mit Dateninkonsistenzen melden. Diese Bedenken werfen einen Schatten auf die Potenziale nachhaltiger Entwicklungen und zielgerichteter Unternehmensstrategien.
Ein besorgniserregender Trend zeichnet sich ab: Die Hälfte der Befragten befürchtet, dass Unternehmen wichtige Nachhaltigkeitsziele in den kommenden Jahren nicht erreichen werden. Nur 47 % der Finanzleiter und 53 % der Investoren sind überzeugt, dass die meisten Unternehmen auf einem guten Weg sind.
Intensiverer Fokus auf nichtfinanzielle Werttreiber
Die Umfrage zeigt außerdem, dass das Interesse der Stakeholder an nichtfinanziellen Werten wächst. 69 % der Finanzleiter berichten von einer Zunahme der Fragen seitens der Investoren zu diesen Themen im Vergleich zu vor zwei Jahren. Darüber hinaus hat die Sorge vor Greenwashing, also der Verharmlosung von Umwelteinflüssen, zugenommen: 55 % der Befragten fürchten, dass solche Vorwürfe gegen Unternehmen erhoben werden könnten.
Trotz dieser Herausforderungen sind Investoren optimistisch, dass neue Berichtsstandards helfen könnten. 78 % glauben, dass neue Vorschriften positive Auswirkungen haben könnten. Allerdings zeigen die Finanzleiter Besorgnis: Über die Hälfte (55 %) sieht in der Umsetzung neue Regeln eine große Kostenbelastung, während 44 % die bevorstehenden Anforderungen als hochkomplex einschätzen.
Die Rolle der Künstlichen Intelligenz
Die Umfrage bringt eine spannende Perspektive ans Licht: Über 57 % der Investoren sind überzeugt, dass Künstliche Intelligenz (KI) ein nützliches Tool sein könnte, um die Glaubwürdigkeit und Genauigkeit finanzieller und nichtfinanzieller Angaben zu prüfen. 43 % der Finanzleiter äußern Enthusiasmus gegenüber dem Einsatz von KI in der Unternehmensberichterstattung, während 29 % darauf warten, die Risiken der Technologie besser zu verstehen.
Myles Corson, EY Global und Americas Strategy and Markets Leader, erklärt: „Diese turbulenten Zeiten erfordern von Geschäftsführern, insbesondere Finanzchefs, klare Strategien, um durch die kurzfristige Volatilität zu navigieren und gleichzeitig langfristiges Wachstum zu fördern.“
Fazit: Vertrauen durch Technologie
Die Ergebnisse der 2024 EY Global Corporate Reporting Survey verdeutlichen die wachsende Bedeutung der Integrität von Unternehmensberichten und die Notwendigkeit, neue Technologien wie KI zu nutzen, um die Herausforderungen in der Unternehmensberichterstattung zu bewältigen. Während viele Finanzleiter nervös hinsichtlich der Kosten und der Einhaltung von Vorschriften sind, bleibt die Hoffnung, dass KI maßgeblich zur Verbesserung der Datenanalyse und somit zu einer transparenteren Berichterstattung beitragen kann.
Auf dem Weg zur Zukunft der Unternehmensberichterstattung sind Unternehmen gefordert, das Vertrauen ihrer Stakeholder zu gewinnen und die Herausforderungen mit innovativen Lösungen anzugehen. Die Integration von KI in die Berichtspraxis könnte dabei der Schlüssel sein, um die Anforderungen von Investoren und der Gesellschaft zu erfüllen und gleichzeitig die Unternehmensziele nachhaltig zu fördern.