Art Caplan, Experte für medizinische Ethik an der NYU Grossman School of Medicine in New York City, spricht über Entwicklungen im Bereich künstlicher Intelligenz (KI) im Gesundheitswesen. KI wird zunehmend genutzt, um medizinische Informationen in Krankenhäusern zu verfolgen und mit Patienten über Gesundheitsfragen zu interagieren. In einem Bereich, der als Trauer und “Todesbots” bezeichnet werden könnte, geht es darum, wie KI eingesetzt werden kann, um Menschen nach dem Tod mit Verstorbenen zu interagieren.
Ein Mann mit Endstadium Dickdarmkrebs überlegte, wie seine Frau nach seinem Tod weiterhin seine Beiträge zu verschiedenen Themen erhalten könnte. Eine Firma bietet nun die Möglichkeit, die Stimme eines Sterbenden aufzuzeichnen und mithilfe von KI eine interaktive Version des Verstorbenen zu erstellen. Diese Version könnte aus Aufzeichnungen, Tagebucheinträgen und anderen Informationen erzeugt werden, um auf Fragen zu antworten. Dies könnte Hinterbliebenen einen gewissen Trost bieten, indem sie mit dem künstlichen “Verstorbenen” interagieren können.
Es gibt ethische Bedenken hinsichtlich der Schaffung einer künstlichen Version einer Person, die nach dem Tod weiterexistiert. Die Fragen der Genauigkeit, Kontrolle über die Informationen und des Zugangs zu diesen Daten sind relevant. Einige argumentieren, dass der beste Weg, zu trauern, darin besteht, den Tod zu akzeptieren und nicht mit einer künstlichen Version des Verstorbenen zu interagieren. Die Versuchung, in einer solchen Weise mit einem Verstorbenen in Kontakt zu treten, könnte eine Form der Verleugnung des Todes sein und die psychische Gesundheit der Hinterbliebenen negativ beeinflussen.
Obwohl die Technologie zur Schaffung von interaktiven künstlichen Versionen von Verstorbenen eine gewisse Nutzung haben könnte, müssen Vorsichtsmaßnahmen getroffen werden. Einwilligung, Kontrolle der Informationen und die Möglichkeit, die KI zu beenden, sind wichtige Aspekte. Dieser Ansatz bietet eine interessante Möglichkeit für Menschen, ein Erbe zu hinterlassen, das über Tagebucheinträge oder Videobotschaften hinausgeht und Komfort für trauernde Personen bieten könnte.
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