Die einfachen KI-Tools, die jeder Berater nutzen kann

Die einfachen KI-Tools, die jeder Berater nutzen kann

Für Finanzberater, die im traditionellen Portfolio-Management in einem stark regulierten Bereich tätig sind, kann es leicht sein, von neuen, komplexen Algorithmen und modernen Technologien wie KI überwältigt zu werden. Aus diesem Grund beginnen größere Unternehmen wie Merrill Wealth Management und Morgan Stanley mit automatisierten Tools, die einfach in der Anwendung sind, aber dennoch sehr nützlich. Diese Tools können beispielsweise die Terminplanung übernehmen, Notizen von Meetings machen oder Zusammenfassungen mit Aktionsplänen zwischen dem Berater und dem Kunden erstellen. Ein Beispiel dafür ist Merrills Terminplanungs-App, die Beratern hilft, ihren Kunden einen Link zu senden, über den diese den Kalender des Beraters einsehen und sofort Termine buchen oder ändern sowie Erinnerungen einstellen können. Dies spart Teams laut Schätzungen des Unternehmens mehr als 75.000 Stunden pro Jahr, indem im Durchschnitt 18 Minuten hin und her zur Terminvereinbarung entfernt werden und diese automatisiert auf etwa zwei Minuten reduziert wird.

Merrills digitaler Terminkalender ist zwar nicht unbedingt KI-gesteuert wie einige andere KI-Tools, die sie verwenden, aber es ist ein neues digitales Tool, ähnlich wie die auf den Markt gebrachten digitalen Terminkalender wie Calendly und OnceHub – auch Tools, die zunehmend von Beratern genutzt werden. Laut einer Studie von Orion aus dem Jahr 2024 gaben 45 % der 542 befragten Berater an, dass Technologie ihnen bei der Zeiteinsparung in betrieblichen und administrativen Aufgaben am meisten helfen würde, verglichen mit 12 %, die angaben, dass sie bei der Anlageverwaltung Schulungen unterstützen würde. Ein Teil dieser Diskrepanz hängt mit dem Vertrauen zusammen. Berater, die neu in der KI sind, sind eher bereit, diese mit Back-Office-Aufgaben wie Terminplanung auszuprobieren, bevor sie diese für Finanzprognosen oder kundenorientierte Interaktionen testen.

Ein weiterer führender KI-Entwickler, Morgan Stanley, hat Ende Juni seinen KI-gestützten Assistenten namens AI @ Morgan Stanley Debrief eingeführt, der Beratern dabei hilft, Meetings zu diktieren und zusammenzufassen, oder was das Unternehmen als “Grundarbeit” bezeichnet. Generell steht die Vermögensverwaltungsbranche noch am Anfang der KI-Nutzung. Die bisher häufigsten Anwendungen wie Terminplanung und Notizen machen sind die einfachen Beutezüge, wenn Modelle wie CoPilot mehr mit automatisierten Notizen leisten können, so John O’Connell, Gründer und CEO der Oasis Group. Im Juli startete JPMorgan Chase eine umfassendere Form von KI namens Quest IndexGPT, die OpenAIs GPT-4 Large Language Model (LLM) verwendet, um spezifische Stichwörter zu generieren, die dann thematische Indizes direkt für institutionelle Anleger erstellen. Es ist das erste Mal, dass JPMorgan ein LLM für ein kundenorientiertes Angebot verwendet und so weitere Möglichkeiten eröffnet, wie KI bei der Unterstützung bei finanziellen Entscheidungen eingesetzt werden kann.