Eine bemerkenswerte Eigenschaft von Künstlicher Intelligenz (KI) ist, dass sie dazu lernen kann. Sie wird trainiert, indem sie Bilder analysiert, um Unterschiede zwischen ihnen zu erkennen, und sie erweitert ihr Wissen kontinuierlich. Colin Rees leitete das randomisierte kontrollierte Experiment COLO-DETECT, bei dem die Hälfte der 2.032 Teilnehmer eine Koloskopie mittels KI erhielt, während die andere Hälfte eine ‘traditionelle’ Koloskopie durchführte. Bei einer Koloskopie wird eine Kamera verwendet, um in den Darm zu schauen und potenziell krebsartige Polypen (Adenome) zu entdecken.
Das Ziel des Experiments bestand darin, grüne Kästen um mögliche Polypen auf dem Bildschirm zu setzen, damit der behandelnde Arzt letztendlich entscheiden könnte, ob der Polyp entfernt werden muss. In Großbritannien gibt es jährlich etwa 43.000 neue Fälle von Darmkrebs, und Professor Rees hofft, dass diese Technologie nun breiter eingesetzt wird, um Frühanzeichen der Krankheit zu erkennen. Er betonte, dass Darmkrebs eine Krankheit ist, an der Menschen eigentlich nicht sterben sollten, da sich Polypen über einen langen Zeitraum entwickeln, bevor sie zu Krebs werden. Die KI lernt durch das Betrachten von Bildern, die Unterschiede zwischen den Bildern finden und dadurch ihr Wissen kontinuierlich erweitern, was sie nur noch effektiver macht.
In der Praxis von Professor Rees wird diese Technologie bereits routinemäßig eingesetzt, und er hofft, dass sie in Zukunft noch weitreichender genutzt wird. Der kontinuierliche Lernprozess der KI verspricht eine stetige Weiterentwicklung und Verbesserung ihrer Fähigkeiten im Bereich der Polypendetektion. Die Anwendung von KI in der Medizin bietet somit viel Potenzial für innovative Diagnoseverfahren und die frühzeitige Erkennung von Krankheiten.
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