KLANG DER MASKEN: Universal Music Group und KLAY – Eine umstrittene Partnerschaft für ethische KI-Musik
Die Partnerschaft zwischen Universal Music Group und KLAY: Ein Blick auf die Zukunft der ethischen KI in der Musik
In der heutigen Welt des Entertainments drängen Megakonzerne verstärkt in die Welt der Künstlichen Intelligenz (KI). Ein aktuelles Beispiel für diese Entwicklung ist die Kooperation zwischen der Universal Music Group (UMG) und KLAY, einem neu gegründeten Unternehmen, das sich selbst als „ethische KI-Musikfirma“ bezeichnet. Laut ihrer Pressemitteilung soll die Partnerschaft ein „pionierhaftes kommerzielles ethisches Fundament für KI-generierte Musik“ schaffen, das in Zusammenarbeit mit der Musikindustrie sowie deren Kreatoren arbeitet.
Was ist KLAY und was macht es einzigartig?
KLAY arbeitet an einem sogenannten Large Music Model, das verspricht, die Art und Weise, wie Menschen Musik erleben, grundlegend zu verändern. Dabei hebt das Unternehmen hervor, dass der Aufbau von generativen KI-Modellen unter strikter Berücksichtigung von Urheberrechten und Persönlichkeitsrechten eine Bedrohung für menschliche Kreatoren verringern und neue kreative sowie monetäre Möglichkeiten schaffen kann. Die Idee ist, ein globales Ökosystem aufzubauen, das KI-gesteuerte Erfahrungen und Inhalte bietet, während die Kataloge der Künstler nicht beeinträchtigt werden.
Versprechungen oder leeres Geschwätz?
Wie es bei vielen „innovativen“ Ankündigungen im Bereich der Künstlichen Intelligenz der Fall ist, sind die Versprechungen von KLAY in dieser frühen Phase oft vage und schwammig. Die Aussage des Gründers und CEO Ary Attie, dass KLAY nicht nur seine Forschung präsentieren, sondern sie für die Menschen „unsichtbar und mission-kritisch“ machen möchte, klingt zwar vielversprechend, bleibt aber unkonkret.
Das Konzept der „ethischen“ KI
Was genau macht KI „ethisch“? Eine Debatte über die Energieanforderungen von Künstlicher Intelligenz – die größtenteils auf fossilen Brennstoffen basiert – verdeutlicht, dass es unterschiedliche Sichtweisen auf die Ethik in diesem Bereich gibt. Dennoch ist es entscheidend, gegen die Plagiarismusgefahr durch generative KI vorzugehen, wobei UMG bereits betont hat, die menschlichen Künstler vor den negativen Auswirkungen der KI schützen zu wollen.
Die Reaktionen von Künstlern
Allerdings könnte die Partnerschaft zwischen UMG und KLAY als Widerspruch angesehen werden, besonders durch die Stimmen der Künstler selbst. Patrick Stump von Fall Out Boy hat darauf hingewiesen, dass Kunst „Dinge sind, die wir nicht automatisieren sollten“, während Nick Cave die Vorstellung als beleidigend empfindet, dass kreative Prozesse durch Maschinen ersetzt werden könnten. Hozier äußerte ebenfalls Bedenken und bezeichnete KI als unfähig, menschliche Erfahrungen zu erfassen und wahre Kunst zu schaffen.
Die Zukunft der Musikindustrie
Die Diskussion zeigt, dass Künstler unter UMG, während das Unternehmen seinen Kurs in Richtung KI-Technologie steuert, sich über die tatsächlichen Implikationen dieser Partnerschaft im Klaren sein sollten. Die Vorstellung, dass KI die Kreativität von Menschen ersetzen könnte, ist nicht nur ein technisches, sondern auch ein existenzielles Thema. Mit der ständigen Weiterentwicklung zahlreicher KI-Technologien könnte eine Auseinandersetzung innerhalb der Musikindustrie – möglicherweise sogar ein Streik gegen KI – nicht mehr fern sein.
Fazit
Die Partnerschaft zwischen Universal Music Group und KLAY wirft viele Fragen auf. Während die Idee hinter „ethischer KI“ vielversprechend klingt, bleibt abzuwarten, wie sich diese Entwicklungen auf die Künstler und die Musikindustrie als Ganzes auswirken werden. Es bleibt zu hoffen, dass der Wert menschlicher Kreativität auch in der digitalen Zukunft nicht verloren geht. Die Zeit wird zeigen, ob diese Partnerschaft tatsächlich neue kreative Horizonte eröffnet – oder ob sie lediglich ein weiteres Kapitel im Missverständnis zwischen Technologie und Kunst darstellt.