Fast 200 Mitarbeiter von Google DeepMind, der KI-Abteilung des Unternehmens, haben dieses Jahr einen Brief unterzeichnet, in dem sie den Technikgiganten auffordern, seine Verträge mit Militärorganisationen zu beenden. Innerhalb des KI-Labors gibt es wachsende Bedenken, dass die Technologie an Militärs verkauft wird und damit gegen die eigenen KI-Regeln von Google verstößt. Ein Teil der Mitarbeiter in der KI-Abteilung weigert sich, an militärischen Projekten zu arbeiten, während die Cloud-Sparte von Google Verträge mit mehreren Regierungen und Militärs hat, darunter Israel und die Vereinigten Staaten. Obwohl die Unterzeichner des Briefes nur etwa 5% des Gesamtpersonals von DeepMind ausmachen, zeigt dies ein signifikantes Maß an Unbehagen unter den Mitarbeitern, insbesondere in einer Branche, in der Top-Talente schwer zu finden sind.
Der Brief fordert DeepMind dazu auf, Vorwürfe zu untersuchen, dass Militärs und Waffenhersteller Google Cloud nutzen und den Zugriff auf DeepMind-Technologie für militärische Nutzer zu beenden. Google betont seinerseits, dass der Vertrag mit Israel, genannt Projekt Nimbus, nicht für hochsensible, klassifizierte oder militärische Zwecke relevant ist. Trotzdem gab es bisher keine konkrete Reaktion auf den Brief, was zu Frustration unter den Mitarbeitern geführt hat. Als DeepMind 2014 von Google übernommen wurde, sollte die AI-Technologie niemals für militärische oder Überwachungszwecke eingesetzt werden. Die Zusage wurde jedoch untergraben, als DeepMind enger in den Konzern integriert wurde. Obwohl die Google AI-Prinzipien besagen, dass Technologien, die “Schaden verursachen”, nicht entwickelt werden sollen, schließt es den Verkauf von KI an Militärkunden nicht aus.
Führungskräfte von DeepMind versprechen keine KI-Anwendungen für Waffen oder Massenüberwachung zu entwickeln, um den Einsatz von Technologie durch Militärs zu verhindern. Einige Google-Mitarbeiter äußerten Bedenken, dass die Unklarheit darüber, wie Regierungskunden ihre Infrastruktur nutzen, es schwierig machte, die Einhaltung der Nutzungsrichtlinien zu überprüfen. Trotz Google’s Aussage, dass Projekt Nimbus nicht auf Militär- oder Geheimdienstzwecke abzielt, bleiben Bedenken über den potenziellen Einsatz der Technologie für gewaltsame oder überwachende Zwecke. DeepMind-Mitarbeiter sind besorgt über die Entwicklung von KI-Technologie für solche Anwendungen und fordern eine klare Maßnahme der Führungsebene, die bisher ausgeblieben ist.
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