Einige wilde Tiere sind relativ einfach zu studieren, während andere wie die braunen Hyänen in Namibia schwieriger zu beobachten sind. Diese haben keine Angst vor großen Raubtieren und sind nachts aktiv, wodurch sie Kamerafallen oft umgehen. Eine Forscherin namens Marie Lemerle arbeitet am Brown Hyena Research Project und wurde von der US-amerikanischen Non-Profit-Organisation WildTrack um Zusammenarbeit bei der Entwicklung eines automatisierten Identifikationssystems für Hyänen gebeten.
Zoe Jewell, eine britische Naturschützerin, arbeitet seit 13 Jahren daran, ein KI-basiertes System zu entwickeln, um Tiere anhand von Fußabdrücken zu identifizieren. Bisher kann das System 17 verschiedene Tiere erkennen, darunter Leoparden, Löwen und Nashörner. Ihr Ziel ist es jedoch, feinere Unterscheidungen zu ermöglichen und individuelle Tiere anhand ihrer Spuren zu identifizieren.
Um das System zu trainieren, sammelt Marie Lemerle seit fünf Monaten Referenzmaterial von Hyänenspuren. Jedes Mal, wenn sie einen klaren Abdruck findet, macht sie ein Foto mit einem Lineal daneben und analysiert es für die WildTrack-Team in North Carolina. Sie betrachten die Abdrücke genau, um subtile Unterschiede festzustellen und daraus individuelle Tiere identifizieren zu können.
Die automatisierte Identifikationstool wird voraussichtlich traditionelle Studienmethoden ergänzen und den Forschern helfen, das Verhalten von einzelnen Tieren und ihr Umfeld besser zu verstehen. Es könnte auch dazu beitragen, Wildtiere wie braune Hyänen zu schützen, die durch Kollisionen mit Fahrzeugen und Racheakte von Bauern gefährdet sind. Die Entwicklung des Systems hat das Potenzial, nicht nur Forschern, sondern auch Wildtieren zugute zu kommen.
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