"Mythen im Investment Banking: Wie Daten die M&A-Landschaft Revolutionieren könnten"
Die Evolution der Investmentbanking-Branche: Mythen, Daten und neue Ansätze
Investmentbanker genießen einen besonderen Status in der Unternehmenswelt. Sie sind die "Lieblinge" großer Firmen, arbeiten eng mit CEOs und Vorständen zusammen und spielen eine entscheidende Rolle bei der Umsetzung von Übernahmen und Fusionen (M&A). Ihr Beruf steht für große Deals, beeindruckende Verdienstmöglichkeiten und glanzvolle Karrieren. Doch trotz dieser Faszination gibt es in der Investmentbanking-Branche viele Missverständnisse und ungenutzte Potenziale – insbesondere im Umgang mit Daten.
Die Bedeutung von Daten im M&A-Prozess
In einer Ära, in der Daten als das neue Öl gelten, ist es unerlässlich, dass Investmentbanken Daten effizient nutzen. Während viele Branchen bereits auf künstliche Intelligenz und maschinelles Lernen setzen, um ihre Geschäftsstrategien zu optimieren, bleibt die Investmentbanking-Branche hinter den Möglichkeiten zurück. Die meisten Banker verlassen sich weiterhin auf traditionelle Netzwerke und Mund-zu-Mund-Propaganda, um potenzielle Übernahmekandidaten zu identifizieren. Dies führt dazu, dass wertvolle Gelegenheiten ungenutzt bleiben, weil viele Unternehmen außerhalb des direkten Sichtfelds der Analysten liegen.
Die Veränderung des M&A-Landschaft
Traditionell war die M&A-Landschaft von großen, transformierenden Deals geprägt. Doch in der heutigen, von Unsicherheiten geprägten Zeit, hinterfragen Unternehmen zunehmend die Nachhaltigkeit solcher Massentransaktionen. Stattdessen rücken strategische und kalkulierte Ansätze in den Fokus, die Risiken und Potenziale für Wachstum besser austarieren.
Die gängigsten Mythen im Investmentbanking
Mythos 1: Die Rolle der Corporate Development
Eine weit verbreitete Annahme ist, dass die Deal-Sourcing-Phase der einzige Fokus innerhalb der Corporate-Development-Teams ist. Tatsächlich umfasst die Arbeit dieser Teams jedoch auch Strategieschaffung, Due Diligence, Verhandlungen, Integration nach Übernahmen und Projektmanagement. Nur etwa 10 % der Zeit wird für das Sourcing von Deals aufgewendet.
Mythos 2: Nur Unternehmen, die Investmentbanker beauftragen, sind ernsthaft am Verkauf interessiert
Viele Verkaufsunternehmen beginnen ihre Suche nach Käufern in ihrem Netzwerk, bevor sie externe Berater hinzuziehen. Diese Vorgehensweise ermöglicht es Verkäufern, erste Gespräche zu führen, ohne sofort auf Dritte angewiesen zu sein. Oftmals entstehen so „Off-market-Deals“, die für Käufer vorteilhafter sein können, da sie in einem weniger wettbewerbsintensiven Umfeld verhandeln.
Mythos 3: Nur große Unternehmen erwerben
Eine weitverbreitete Meinung besagt, dass nur große Unternehmen Akquisitionen durchführen. In Wahrheit engagieren sich auch kleinere und mittelständische Unternehmen aktiv in diesem Bereich und bevorzugen häufig flexible Finanzierungsmodelle.
Mythos 4: Frauen haben es im Investmentbanking schwer
Obwohl Frauen nach wie vor in der Branche unterrepräsentiert sind, steigt ihr Anteil. Studien zeigen, dass der Anteil weiblicher Investmentbanker weltweit von 19,1 % im Jahr 2018 auf 23,4 % im Jahr 2022 gestiegen ist. Viele Unternehmen setzen sich inzwischen zur Aufgabe, Geschlechterparität in ihren Analystenteams zu erreichen.
Fazit: Die Zukunft des Investmentbankings
Der Vertrieb und die Akquise im Investmentbanking müssen sich weiterentwickeln, um mit der Effizienz und den Möglichkeiten von Datenanalysen Schritt zu halten. Statt sich auf traditionelle Netzwerke zu verlassen, sollten Banken die Möglichkeiten der Datenanforderungen nutzen, um ihr Geschäft zu revolutionieren. Dies ermöglicht eine breitere Identifikation und Bewertung von Unternehmen und eröffnet zahlreiche neue Wege für Akquisitionen. In einer Welt, in der die M&A-Landschaft sich stetig verändert, ist es von entscheidender Bedeutung, innovative Ansätze zu verfolgen und Mythen zu entlarven.
Der Erfolg einer Akquisition ist wie das Auffinden einer Nadel im Heuhaufen – außergewöhnliche Möglichkeiten sind vorhanden, aber es braucht die richtige Herangehensweise, um sie auch zu entdecken.
(Dieser Beitrag wurde von Maneesh Bhandari, dem Gründer und CEO von Growthpal, verfasst. Die Ansichten sind die des Autors und spiegeln nicht unbedingt die der Financial Express wider.)
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