"Robotische Rekonstruktionen: Wie moderne Technologie das Geheimnis der Evolution vom Wasser zum Land enthüllt"
Die Evolution des Lebens: Wie Roboter uns die Vergangenheit näherbringen
![Tiktaalik roseae](https://th-thumbnailer.cdn-si-edu.com/phQmWl8scyykoyCu4YmTtp8DSWk=/1000×750/filters:no_upscale():focal(254×329:255×330)/https://tf-cmsv2-smithsonianmag-media.s3.amazonaws.com/filer_public/e6/1a/e61a9cf8-0cbe-43f2-a6b7-ab61cce1a681/tiktaalik_nt_small.jpg)
Eine Visualisierung von Tiktaalik roseae, einem ausgestorbenen aquatischen Tier, das uns Aufschluss über die Evolution der Landtiere gibt.
Ein Blick in die Entwicklungsgeschichte des Lebens auf der Erde
Vor etwa 390 Millionen Jahren begannen die Vorfahren der heutigen Landtiere, aus den Gewässern zu steigen. Sie tauschten ihre Flossen gegen Gliedmaßen und Kiemen gegen Lungen. Diese entscheidende Umstellung in der Evolution hat nicht nur die Landtiere geprägt, sondern auch den Weg für die Entwicklung des Menschen geebnet. Doch trotz ihrer enormen Bedeutung gibt es wenige fossile Beweise, die diesen Übergang dokumentieren.
Ein innovatives Team aus Robotikern, Paläontologen und Biologen hat sich zum Ziel gesetzt, diese Wissenslücke zu schließen. In einem kürzlich veröffentlichten Artikel in der Fachzeitschrift Science Robotics berichteten sie von ihren Fortschritten beim Einsatz von Robotern, die sowohl auf lebenden als auch ausgestorbenen Tieren basieren.
Roboter als Fenster in die Vergangenheit
Michael Ishida, ein Roboterwissenschaftler an der Universität Cambridge, erklärt: „Durch den Bau eines Roboters hoffen wir, Einblicke zu gewinnen, welche evolutionären Drucke oder mechanischen Veränderungen die fischartigen Vorfahren dazu bewegten, sich an das Landleben anzupassen.“ Fossile Beweise ermöglichen es uns leider nicht, Bewegung und Anatomie der Hüft- und Beckenstruktur bei den Fruchtkörpern zu testen, daher ist das Team auf energieeffiziente Fischroboter angewiesen.
Diese Roboter sind inspiriert von der Anatomie existierender „gehender Fische“ wie den Mudskippern sowie den Fossilien ausgestorbener Fischarten. Ziel ist es, herauszufinden, welche Bewegungsmuster die Energieeffizienz bei diesen ursprünglichen Wesen beeinflussten und somit die Evolution des Landgangs vorantrieben.
Die Konstruktion der „paleo-inspirierten“ Roboter
Die Herausforderungen, die dazu führen, dass Robotikern nicht einfach Computer-Simulationen nutzen, sind vielfältig. Die Roboter werden in realen Umgebungen mit verschiedenen Terrainbedingungen getestet, die in Modellen nur schwer simuliert werden können. Das Team kann die Roboter anpassen und dabei in Sekundenbruchteilen Erkenntnisse gewinnen, die unvorstellbar lange in Evolutionsepochen gedauert hätten.
Ishida betont: „Roboter können die Auswirkungen von Millionen Jahren Evolution an einem einzigen Tag testen.“ Diese Technologien ermöglichen nicht nur das Studium vergangener Zeiten, sondern auch eine Analyse der evolutionären Veränderungen, die gegenwärtig durch menschliche Aktivitäten und den Klimawandel verursacht werden.
Zukunftsausblick
Die ersten Schritte zum Bau dieser Roboter stecken noch in den Kinderschuhen. Neben dem Übergang vom Wasser zum Land beabsichtigt das Team auch, die Evolution des Flugs und den Aufstieg zweibeiniger Bewegungsarten zu untersuchen. Die Erkenntnisse aus dieser Forschung könnten in Zukunft nicht nur unser Verständnis der Evolutionaltwicklung verbessern, sondern auch dabei helfen, Prognosen über die Evolution von Arten in einer sich schnell verändernden Welt zu erstellen.
Roboter, inspiriert von der Natur, sind nicht nur Instrumente zur Erforschung der Vergangenheit, sondern auch Hoffnungsträger, die uns helfen können, die Zukunft der Artenvielfalt auf unserem Planeten besser zu verstehen.
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